Samstag, 25. Januar 2014

[Buchrezension] Göttlich verloren - Josephine Angelini (#2)

Genre: (Jugend-)Fantasy
Erscheinungsjahr: 2012
Originaltitel: Dreamless
Reihe: 2. Band
Seitenzahl: 512 Seiten (Gebundene Ausgabe)

Goodreads

❅ passend zum Reihen-Abbau-Vorsatz ❅

Inhalt:
"In der Unterwelt ist die Zeit für immer.

Helen muss die Hölle gleich zweifach durchstehen: Nachts schlägt sie sich durch die Unterwelt, noch schlimmer quält sie tags, dass Lucas und sie sich unmöglich lieben dürfen. In der Unterwelt trifft Helen auf Orion. Je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, umso näher kommen sie sich. Dann geschieht etwas völlig Unerwartetes, das ausgerechnet Orion und Lucas zum Zusammenhalten zwingt: Die vier Häuser Scion werden vereint und ein neuer Trojanischer Krieg scheint unausweichlich!
Eine packende Saga um eine Liebe, die nicht sein darf!" (goodreads.com)

Gewürzt mit:
Freundschaft, Kämpfen, verrückten Göttern, ein paar Münzen und einem Hexenkostüm

Meine Meinung:
Göttlich verdammt hat mich einerseits gut unterhalten, andererseits auch mit einigen Kritikpunkten zurückgelassen. Ich war natürlich gespannt, ob Göttlich verloren ebenfalls dem Fluch der zweiten Bände unterliegt und damit schlechter als der Vorgänger ist, und jetzt kann ich definitiv sagen: Nein. Es ist nicht schlechter. Es ist genauso gut.

Die Geschichte knüpft an Helens Besuche in der Unterwelt an. Sie muss die Furien finden und dazu bringen, die Scions in Ruhe zu lassen, damit sie sich nie mehr gegenseitig umbringen müssen. Helen ist als Einzige für diese Mission geeignet, weil sie der Deszender ist, also derjenige, der Zugang zur Unterwelt hat und auch wieder herauskommen kann. Allerdings macht Helen diese Reisen unfreiwillig mit, denn sie passieren stets beim Einschlafen. Doch dann bekommt sie auf einmal Unterstützung.

Die Reisen in die Unterwelt haben mich total gut unterhalten können, weil diese einfach so vielseitig schrecklich war. Auch die Suche nach den Furien war mitreißend und an keiner Stelle langweilig. Ich wusste bis zum Ende nicht, wo sie sind oder wie sie dazu gebracht werden können, den Halbgöttern ihre Blutschuld zu erlassen. Die Lösung war einfach und genial. Dafür gibt es schon mal ein dickes Plus.

Dann gab es noch Orion. Ich fand ihn unheimlich sympathisch und erfrischend. Die SMS-Unterhaltungen zwischen ihm und Helen hätte ich stundenlang verfolgen können, weil er so viel Charme und Authentizität ausstrahlt. Er hat der Reihe und dem Buch wirklich gut getan und neuen Wind in die Sache gebracht. Zusammen mit Hector gehört er definitiv zu meinen Lieblingscharakteren. ♥

Helen war mir in diesem Band sympathischer. Ich weiß nicht, woran es lag, aber sie war dermaßen entschlossen und ging immer weiter, deshalb habe ich sie wohl endlich in mein Herz schließen können. Sie musste sehr viel durchmachen, biss aber trotzdem die Zähne zusammen und hörte nicht auf – so geht das. Hat mir sehr gut gefallen.

Einige Charaktere wie Matt oder Claire sind dagegen ein wenig blass geblieben. Und Jason hat sich zu einer kleinen Zicke entwickelt. Fand ich gar nicht gut. Ich meine sogar, mich zu erinnern, dass ich ihn im ersten Band ganz gern mochte. In diesem hier hat er sich aber unausstehlich benommen.

Lucas hat hier wieder eine entscheidende Rolle gespielt. Und auch an ihm ist die berühmt-berüchtigte Charakterentwicklung nicht vorbeigegangen. Einerseits entwickeln sich seine Fähigkeiten anders als erwartet, andererseits muss er ein wahres Wechselbad der Gefühle durchmachen. Ehrlich gesagt tat er mir fast leid, so wie er von Helen getrennt sein musste und mit sich selbst und allen anderen kaum klar kam. Dennoch hat auch er viel zur gemeinsamen Sache beitragen können. Ich verrate nichts. ;D

Was mich außerdem ein bisschen gestört hat, war der sprunghafte Schreibstil an einigen Stellen. Ich meine, klar können Gefühle unerwartet umschwingen, aber doch nicht so oft und so abrupt. :D In fünf Sekunden konnte eine Person so ziemlich alles durchmachen: Besorgnis/Niedergeschlagenheit/Gereiztheit/Reue usw. Das war mir manchmal dann doch zu viel des Guten.

Das Ende war vollkommen zufriedenstellend. Genau so habe ich es mir vorgestellt: In Maßen dramatisch, realistisch, in einigem Sinne katastrophal und neugierig machend auf das, was im dritten Band noch kommt.

Fazit:
Göttlich verloren steht seinem Vorgänger in nichts nach. Wenn auch mit Macken, ist es dennoch ein wahrer Pageturner, der den Leser bis zum Ende den Atem anhalten lässt.


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