Mittwoch, 28. August 2013

[Buchrezension] The Stand: Das letzte Gefecht - Stephen King


Genre: Postapokalyptisch, Horror, Science-Fiction
Erscheinungsjahr: 1978
Originaltitel: The Stand
Reihe: Einzelband
Seitenzahl: >1000 (von der Ausgabe abhängig)
Meine Ausgabe: E-Book
Goodreads

Inhalt:
"Die Verantwortlichen nennen es "Projekt Blau", eine biologische Waffe des Militärs, die ihren selbstgefälligen Schöpfern entkommt. Charlie Campion, seine geliebte Frau und ihr gemeinsames Kind nennen es bald schon "den Tod". Und für die armen Leute, die Charlie ansteckt, bis sich die Krankheit im ganzen Land ausbreitet, ist es "Captain Trips" - das Todesurteil für 99 Prozent aller, die damit in Kontakt kommen. Für alle, bis auf wenige Ausnahmen, ist es eine anonyme, formlose Gestalt aus einem Fiebertraum - ein unheimliches Gespenst, das über langen, dunklen, klaustrophobischen Maisreihen schwebt, das beobachtet und verfolgt... Wer sind diese wenigen Glücklichen - wenn man sie denn glücklich nennen kann -, die dem tödlichen Griff von Captain Trips widerstehen können? Einer ist Stu Redman, ein stoischer Normalbürger, der von dem Ort, wo Charlie Campion eines schrecklichen Todes stirbt, in geheime Labors in Atlanta und Neuengland verschleppt wird, wo sein Misstrauen gegenüber den Behörden und seine Sorge um die Zukunft ihn am Leben halten, während andere sterben. Eine andere ist Frannie Goldsmith, eine schwangere junge Frau mit einem neuen Leben in sich, deren Welt buchstäblich um sie herum zusammenfällt. Und Larry Underwood? Obwohl seine Hit-Single die Charts erobert und sein Weg zum Superstar geebnet ist, kommt ein unschöner Charakterzug bei ihm zum Vorschein - in dem Moment, als die Bedrohung durch Captain Trips öffentlich wird." (Quelle: amazon.de)

Gewürzt mit:
Liebesbeziehungen, Theorien zum Staatsaufbau, seltsamen Träumen, Psychopathen und -innen, wahrer Freundschaft und Rache

Meine Meinung:
Schon lange hatte ich nichts in die Hände bekommen, das so gut ist. Mein voller Ernst. Ich bin immer noch verblüfft, wie sehr mich dieses Meisterwerk überzeugen konnte. King hat da eine eigene, raffinierte und unglaublich realistische Welt erschaffen, deren Sog man sich nicht entziehen kann. Wenn ihr an dem Thema interessiert seid und viel Zeit habt (mehr als 1000 Seiten, wie gesagt :D ), dann LEST es.

Erwartet habe ich, dass es eigentlich nur um Kämpfe der Überlebenden geht, das Buch also ein einziges Gemetzel ist. Nach und nach, als ich immer mehr in die Geschichte eingetaucht bin, habe ich kapiert, dass dem nicht so ist. Es gibt keine einzige Stelle mit einem "richtigen" Großkampf, vielmehr wird das Leben der Überlebenden geschildert und das so detailliert, dass man echt das Gefühl hat, dabei zu sein. Der Film im Kopf wird zwar einige Male ein wenig ekelhaft (nicht umsonst ist das Buch unter "Horror" gelistet), aber viel ist aus dem Bereich nicht dabei.

Am meisten haben mich die Charaktere überrascht. Erstens war es nicht nur einer. Auch nicht zwei. Es waren um die 5 Hauptcharaktere und tausend und ein Nebencharakter, die King erschaffen und mithilfe von treffenden Beschreibungen und individuellen Eigenschaften zum Leben erweckt hat. Jeder hat seine Vorgeschichte, seine Macken, Ängste und Wünsche. Der eine ist ruhig und bodenständig, der andere rücksichtslos und egoistisch, die andere forsch und eigenwillig. Es gibt gute Charaktere, böse Charaktere, aber alle geben alles - jeder hat dunkle und helle Seiten. Eine Charakterwandlung wird im Laufe des Romans situationsbedingt bei jedem sichtbar, bei dem einen mehr, beim anderen weniger. Die Menschenkenntnis, die King hier bietet, ist fast schon beängstigend. Er muss ein guter Beobachter sein, um so viele unterschiedliche Typen zu kreieren. Respekt!

Lange Beschreibungen, die man King oft übelnimmt, fand ich nicht störend. Sie haben den Roman eher bereichert und ihm die nötige Tiefe gegeben. Die erste erschienene Version war damals 400 Seiten kürzer und ich weiß echt nicht, was King da kürzen musste. Nach dem Erfolg hat man dann die vollständige Ausgabe auf den Markt gebracht - Glück für die Leser :) .

Die Handlung läuft zwar sehr langsam an, doch es hat mich persönlich diesmal ebenfalls nicht gestört. Was soll denn da auch passieren, nachdem fast alle tot sind :D ? Gut, es gibt in dem Buch zwei Lager. Man kann sie grob als die Guten und die Bösen bezeichnen, aber man merkt, dass das im Prinzip nicht korrekt ist. Es ist nur der jeweilige Anführer, der Gutes oder Schlechtes im Sinn hat. Einen riesigen Zusammenstoß der Lager hat man zwar nicht, aber die Handlung basiert größtenteils auf Beziehungen unter den Figuren und ihren Handlungen in dem Rahmen. Beispiel: Der eine hat dem etwas getan, dafür rächt sich der Betroffene irgendwann, was sich wiederum gravierend auf andere Zusammenhänge auswirkt. U know? ;D

Es tut im Herzen weh, sich nach fast einem Monat Lesen von den geliebten Charakteren trennen zu müssen. Ich habe fast alle ins Herz schließen können, sogar die, die ich am Anfang wegen ihrer Eigenschaften auf den Tod nicht ausstehen konnte. Von manchen musste man sich bereits während des Lesens verabschieden.

Quelle

Quelle
Aber man behält sie ja immer im Herzen *schnief* .

Fazit:
Episch. Mehr gibt es nicht zu sagen. In dem Genre Postapokalyptisches ein Must-Read - 5 Eulen, was sonst?

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