Quelle |
Genre: Fantasy
Regie: Harald Zwart
Hauptrollen: Lily Collins (Clary), Jamie Campbell Bower (Jace), Robert Sheehan (Simon), Kevin Zegers (Alec), Lena Headey (Jocelyn), Aidan Turner (Luke), Jemima West (Isabelle), Godfrey Gao (Magnus), Jonathan Rhys Meyers (Valentin)
Trailer: Klick!
Basierend auf einem Roman? Ja, auf dem gleichnamigen Roman von Cassandra Clare.
Handlung:
Clary ist ein normales Mädchen. Glaubt sie. Bis sie in einem Club einen Mord beobachtet, ihre Mutter entführt wird und sie selbst den Angriff eines Dämons überlebt. Jace, ein Schattenjäger, macht Clary mit einer Welt bekannt, in der sie sich immer größeren Herausforderungen stellen muss - und die Dämonen sind nicht ihr größtes Problem.
Meinung:
Ihr könnt mir gar nicht glauben, wie aufgeregt ich vor dem Kinobesuch war. Wenn mich ein Film interessiert, bin ich eigentlich nicht zu bremsen. Ich erzähle allen und jedem, was ich schon darüber gelesen und gehört habe. Wenn der Film hinterher allerdings nicht den Erwartungen entspricht, guckt man ein wenig verdattert aus der Wäsche.
Das Grundgerüst der Handlung, die Personen/Schattenwesen/Dämonen aus dem Buch sind da. Was sonst? Nicht mehr viel. Ich hatte ständig das Gefühl, das was da vorgeht, nicht oder anders zu kennen. Zu meinem Glück hatte meine Sitznachbarin den ersten Band drei Mal gelesen und ist gerade irgendwo bei Band 3 oder 4 (man verzeihe mir diese Ungenauigkeit). Es ist ja nicht so, dass ich City of Bones vor zehn Jahren gelesen hätte. Es war gerade mal im Mai diesen Jahres. Wieso bitte hatte ich dann das Gefühl, es wären viel zu viele neue Sachen im Film? Meine Nachbarin hat mich wütend aufgeklärt - der Regisseur hat sich einfach mal großzügig aus den nachfolgenden Bänden bedient.
Und wenn ich großzügig sage, dann meine ich, dass er SEHR wichtige Informationen vorwegnimmt, die erst viel später ans Licht kommen. An diejenigen, die sich Überraschungen beim Lesen von anderen Bänden nicht entgehen lassen wollen - in diesem Filmmaterial herrscht Spoileralarm!
Ihr seid gewarnt.
Eine Zeitlang ging alles gut. Die Kulisse war schön, das Eintauchen in diese Welt war aufregend, die Sache mit den Runen faszinierend... Dann kam die Vampirszene. Bis dahin hat der Soundtrack dem Film den nötigen mystischen Touch gegeben - und ein einziger Song hat alles zerstört.
Quelle |
Die Hauptdarsteller haben ihre Sache gut gemacht, denen möchte ich nichts anhängen. Lily Collins (Clary) war überzeugend nichtsahnend und besorgt-wütend-enttäuscht-usw. . Jamie Campbell (Jace) war einerseits introvertiert, andererseits hilfsbereit und stark. Nur dieser seltsame Zustand am Ende des Buchs (diejenigen, die es kennen, wissen sicher, was ich meine - wie Jace war, als Valentin auftauchte) hat mir im Film gefehlt. Er wurde einfach großzügig übergangen. Robert Sheehan (Simon) hat seine Rolle buchstäblich verkörpert. Er war einfach Simon. Magnus Bane konnte ich mir beim Lesen immer schlecht vorstellen, aber Godfrey Gao passte mit seinem asiatischen Look überraschenderweise wie die Faust auf's Auge. Und ein schönes Make-up hatte er auch bekommen. Aber Valentin war ein Witz. Laut Buch sollte er elegant, gutaussehend und im Anzug die Welt erobern. Stattdessen haben wir einen Typen mit Zöpfchen bekommen. Stöhnen im Kinosaal.
Und dann die Dialoge. So wie ich das von Lesern mitbekommen habe, haben die Dialoge im Buch vielen imponiert (ich fand Clary und Jace ein bisschen nervig, also kann ich da nicht für mich sprechen :D ). Hier hat man entweder gerade so viel wie nötig von sich gegeben, oder einen Witz dazwischengeschoben. Das ärgert einen irgendwann maßlos, wenn man sich zwei Stunden lang unsinniges Zeug anhören muss, das scheinbar nur gesagt wird, weil es kein Stummfilm ist. Und damit man die Handlung versteht. Unterhaltungswert haben die Dialoge so viel wie Bananen lila sind.
Die Effekte und Kämpfe fand ich dagegen gut gemacht. Obwohl da die Hälfte wieder gefehlt/erfunden war, konnte der Film trotzdem einen gewissen Sog ausüben. Wir haben ein Ziel, das müssen wir erreichen - seht euch den Weg an. Es soll jetzt nicht herüberkommen, als fände ich ihn richtig schlecht, aber mit zahlreichen anderen Buchverfilmungen kann er sich nicht wirklich messen.
Wegen der Spannung, die trotz allem vorhanden war und einiger positiver Aspekte (Atmosphäre, Effekte, Hauptdarsteller, Kulisse) vergebe ich also immerhin noch 3 Tickets. Lasst es mich wissen, was ihr darüber denkt, wenn ihr ihn gesehen habt.